Naturerlebnis

Blumenwiese

Eine bunte Blumenwiese ist nicht nur ein Fest für die Augen, sondern auch ein Paradies für Bienen und Schmetterlinge. Sie trägt zur Biodiversität bei und bringt farbenfrohe Blütenpracht in die Umgebung.

Es summt und brummt - Fakten zur Blumenwiese

  • Blumenwiesen mit heimischen Pflanzen fördern die Artenvielfalt und wirken dem Insektensterben entgegen. Sie bieten Lebensraum und Nahrung für hunderte wildlebende Tierarten, insbesondere Insekten. Auch Vögel und Feldhasen profitieren davon.
  • Die Mischung macht´s: Besonders geeignet sind Blühflächen mit ein- und mehrjährigen Pflanzen. Einjährige Pflanzen sterben ab, sobald sie Samen gebildet haben. Aus diesen Samen entsteht im nächsten Jahr eine neue Pflanzengeneration. Mehrjährige Pflanzen leben länger und können mit der Zeit verholzen.
  • Die abgestorbenen, hohlen Stängel der einjährigen Pflanzen dienen vielen Wildbienenarten und anderen Insekten als Winterquartier. Deshalb ist es wichtig, eine Wiese vor dem Winter nicht komplett abzumähen.
  • Mehrjährige Pflanzen mit ihrer stabileren Struktur bieten den Tieren bereits im Frühjahr Schutz und Nahrung, wenn die einjährigen Pflanzen noch nicht gewachsen sind. Außerdem müssen diese Pflanzen nicht jedes Jahr neu eingesät werden, was langfristig Arbeit spart.
  • Mehrjährige Blühflächen kommen deutlich seltener in Baden-Württemberg vor.
  • Wichtig ist, dass für eine Blühwiese heimische Pflanzen verwendet werden. Diese sind nicht nur besonders gut an die Standortbedingungen angepasst, auch die heimischen Insektenarten sind auf sie spezialisiert und können mit vielen Zierpflanzen nichts anfangen.

Diese Tiere kann man auf heimischen Wildblumenwiesen finden

Schmalbiene (© Pixabay)© Pixabay
Schmalbiene (© Pixabay)
Blaue Holzbiene (© Pixabay)© Pixabay
Blaue Holzbiene (© Pixabay)
Schachbrettfalter (© Pixabay)© Pixabay
Schachbrettfalter (© Pixabay)
Schwalbenschwanz (© Pixabay)© Pixabay
Schwalbenschwanz (© Pixabay)

Wie lege ich eine Wildblumenwiese an?

Blumenwiese vorher (© Gemeinde Obersulm)© Gemeinde Obersulm
Blumenwiese vorher (© Gemeinde Obersulm)
Blumenwiese nachher (© Gemeinde Obersulm)© Gemeinde Obersulm
Blumenwiese nachher (© Gemeinde Obersulm)

Um eine Rasenfläche in eine Blühfläche umzuwandeln, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  1.  Am einfachsten ist es, die Düngung einzustellen und das Rasenmähen auf zwei bis viermal im Jahr zu reduzieren. Bis sich eine bunte Vielfalt einstellt, kann es jedoch eine Weile dauern.
  2. Schneller geht es durch eine „Impfung“. Hierbei wird der Rasen punktuell entfernt um an diesen Stellen gezielt die gewünschten Blütenpflanzen auszusäen, bzw. vorgezogene Kräuter einzupflanzen. Die Samenmischung sollte hierfür standortgerecht und gebietsheimisch sein und passend zum Nährstoff- und Wasserhaushalt des Bodens ausgewählt werden.
  3.  Alternativ kann man den Rasen im Herbst oder im zeitigen Frühjahr kräftig vertikutieren, bis nur noch löchrige Grasstoppel übrig sind und hier mit der Einsaat beginnen.

Für die Neuanlage der Blumenwiese im Frühjahr reichen fünf bis zehn Gramm Saatgut je Quadratmeter. Die Samen werden nur ausgesät und dann per Walze oder Fußbrettern gefestigt

Pflege

Neu angelegte Flächen sollten ungefähr sechs Wochen lang feucht gehalten werden. Später müssen die Wildpflanzen nicht mehr bewässert werden.

Einige Wochen nach der Wieseneinsaat ist ein Schröpfschnitt notwendig und im ersten Jahr eine frühe Mahd. So bekommen die neu eingesäten und noch kleinen Wildblumen Licht und Platz zum Wachsen. In den Folgejahren sollte die Wiese ein- bis dreimal jährlich gemäht werden. Das Mahdgut sollte, um den Nährstoffgehalt des Bodens zu senken, entfernt werden.

In den ersten Monaten ist es hilfreich, die Fläche regelmäßig auf schnellwachsende Pflanzen, z.B. Melden, Knöterich-Arten, Winden oder Beifuß abzusuchen. Durch frühzeitiges Jäten kann eine weitere Ausbreitung verhindert werden. Auch Giersch, Quecke, Winde oder Weißklee sollte man möglichst frühzeitig entfernen, bevor sie die Blühfläche überwuchern und das Ziel einer bunten Vielfalt zunichte machen.

Angesäte Blühflächen entfalten erst nach zwei bis drei Jahren ihre volle Pracht und entwickeln daher erst mit der Zeit ihren vollen Nutzen für den Erhalt der Artenvielfalt. Mit jedem Jahr wächst auch die Zahl von wertvollen Pflanzenarten, die bedrohten Tieren Nahrung und Schutz bieten.


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Mit Unterstützung der Stiftung Naturschutzfonds
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