Naturerlebnis

Totholz

Totholz ist ein wertvoller Lebensraum für viele Organismen und wichtig für das ökologische Gleichgewicht. Es ist ein wichtiger Bestandteil natürlicher Kreisläufe und verlangsamt die Austrocknung des Bodens.

Von wegen tot - Fakten zum Totholz

Totholz im Eidechsenhotel (© Gemeinde Obersulm)© Gemeinde Obersulm
Totholz im Eidechsenhotel (© Gemeinde Obersulm)
  • Im Totholz tobt das Leben: Totholz bietet tausenden Arten von Tieren, Pflanzen und Pilzen eine unentbehrliche Lebensgrundlage. Sie finden hier Nahrung, Nist- und Überwinterungsmöglichkeiten sowie Verstecke und Baumaterial
  • Schutz vor Trockenheit: Totholz kann viel Wasser speichern und hemmt so nicht nur das Austrocknen des Bodens, sondern sorgt auch für ein stabiles Mikroklima im Wald.
  • Totholz ist nicht gleich Totholz: Sowohl die Holzart als auch der Durchmesser des Stammes oder der Äste entscheidet über die Qualität des Totholzes. Je dicker und älter das Holz, desto besser ist es als Lebensraum geeignet.  
  • Hoch spezialisiert: In Deutschland leben ungefähr 1.350 der 6.000 Käferarten in Holz. Einige sind auf einzelne Baumarten und Zersetzungsstadien spezialisiert. Die Fraß- und Bohrgänge der Käfer werden wiederum unter anderem von Wespen und Wildbienen genutzt.
  • Ein abgestimmter Ablauf: Den Anfang bei der Zersetzung des toten Baumes machen oft bohrende Insekten oder Spechte. Sie durchbrechen die Rinde der Bäume und ermöglichen so holzzersetzenden Pilzen und Bakterien den Zugang in das abgestorbene Holz. 
  • Gestaltungselement im Garten: Totholz kann  beispielsweise als Umrandung von Beeten oder als Abgrenzung von verschiedenen Gartenbereichen genutzt werden. Das sieht nicht nur schön aus, sondern unterstützt auch die Artenvielfalt. 

Der Nutzen von Höhlenbäumen

  • Alte Bäume weisen häufig vielfältige Strukturen wie z.B. Höhlen, Risse und Spalten, Totholz und Rindentaschen auf.
  • Diese Strukturen bieten einen wertvollen Lebensraum für zahlreiche Arten wie Vögel, Fledermäuse und Insekten.
  • Je dicker und älter der Baum, desto vielfältiger sind die vorhandenen Lebensräume. 
  • Wenn größere Schnittstellen oder Astbrüche von Pilzen befallen werden, schafft dies eine gute Voraussetzungen für eine Besiedelung des Holzes durch verschiedene Pilz- und Insektenarten.
  • Ist ein Baum nicht mehr stabil, kann durch Schnittmaßnahmen sichergestellt werden, dass er nicht umfällt. So kann die Baumruine möglichst lange erhalten werden.
  • Oft werden jedoch alte Bäume gefällt und mit ihnen werden bereits genutzte Lebensstätten von teils streng geschützten Arten entfernt.

Totholzhaufen anlegen

  1. Um einen artenreichen Lebensraum in Form eines Totholzhaufen anzulegen benötigt man nicht viel. Schnittreste, abgestorbenes Holz und Wurzeln in unterschiedlichen Größen werden hierfür einfach geschichtet oder wild aufeinandergelegt.
  2. Durch die Verrottung der Äste und Stämme entsteht Mulm. Diese erdähnliche Substanz lagert sich in Hohlräumen an und schafft neuen Lebensraum. Es wachsen Pilze, Moose, Flechten, Mikroorganismen und Samenwildkräuter, welche wiederum Nahrung für Insekten bieten.
  3. Eine Pflege benötigt der Totholzhaufen nicht. Im Gegenteil - befreit man ihn beispielsweise von Unkraut oder Laub, kann dies sogar schaden.

Eine weitere Form von Totholz: Die Benjeshecke

Eine Benjeshecke oder Totholzhecke besteht, wie der Name schon vermuten lässt, aus aufgeschichtetem Totholz und bietet eine wunderbare Möglichkeit, die Artenvielfalt im Garten zu steigern. Sie dient nicht nur als Lebensraum für Tiere, sondern kann auch als Sichtschutz oder Abgrenzung genutzt werden. 

Um eine Benjeshecke im Garten anzulegen, werden zunächst zwei Reihen Holzpfeiler zur Begrenzung in den Boden gesteckt. Dazwischen wird horizontal das Totholz geschichtet. Als Totholz eignen sich dünnere Äste und Schnittgut. Auf diese Weise werden Gartenabfälle in den Kreislauf zurückgeführt. 
Die fertige Hecke sollte mindestens 0,5 m breit sein. Mit der Zeit tragen Vögel und andere Tiere Samen ein und die Hecke beginnt zu wachsen und zu blühen.  Auf diese Weise entsteht ein wertvoller Lebensraum, in dem Insekten und Säugetiere überwintern können. Zusätzlich sorgt die Hecke dafür, dass der Boden gut mit Nährstoffen versorgt wird und nicht so schnell austrocknet. 

Weitere Informationen zum Thema Benjeshecke gibt es hier


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Mit Unterstützung der Stiftung Naturschutzfonds
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